Rishikesh – zwischen Ashrams, dem Geist der Beatles und der Suche nach dem eigenen Selbst

Hinter dem Ort Rishikesh – oft als Geburtsstätte des Yoga bezeichnet – verbirgt sich so einiges. Neben dem langen geschichtlichen Hintergrund, den religiösen Implikationen aber auch dem Flair, den dieser Ort durch den Besuch der Beatles 1968 erhielt, zwischen Touristen und spirituell Reisenden, findet sich ein Ort, der mit all seinen Eigenschaften einfach einmalig ist.

Nachdem die Beatles in den späten 60er Jahren einige Zeit im Ashram von Maharishi Mahesh Yogi verbracht hatten, wurde Rishikesh wie zum Magneten für spirituell Suchende.  Denn der Besuch der Beatles entflammte das Interesse des Westens für die Spiritualität Indiens und stellt in diesem Sinne einen wichtigen Punkt in der Geschichte des modernen Yoga dar. Im August 1967 trafen die Beatles erstmals auf Maharishi Mahesh Yogi, einen Guru, der vor allem durch die „Tranzendentale Meditation“ in Europa und den USA berühmt wurde. Nachdem sie seine Lehren gehört hatten, versuchten sie, ihr Leben danach auszurichten und folgten ihm mitsamt ihren Ehefrauen 1968 in sein Ashram in Rishikesh. Die Reise zog damals ein großes Medieninteresse mit sich. Trotz teilweise schneller und abrupter Abreise der Beatles, was vor allem auf die Beziehung zu Maharishi zurückzuführen ist, hat Rishikesh seinen Flair sicherlich nicht verloren; im Gegenteil: Dieser wuchs immer weiter an. Heute sind die berühmten Ruinen des in den 60ern erbauten Maharishi Ashrams weitestgehend bekannt als „Beatles Ashram“.

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Doch wie sieht es heute dort aus? Bekannt als das größte Yoga Zentrum der Welt, inklusive einer Vielzahl von Ashrams, in denen alle Arten von Yoga und Meditationen praktiziert und gelehrt werden, liegt der Hauptteil der Anlage im Norden der Stadt. Denn dort kann man nicht nur ein Meisterwerk der Natur sehen, sondern auch spüren: Umgeben von hügeligen Wäldern fließt der Ganges mit in seiner ursprünglichsten Form, jung und sauber, durch Rishikesh und wird ein Teil der einzigartigen meditativen Erfahrung. Unten im Dort Rishekesh selbst hat man die Möglichkeit täglich das farbenfrohe Fest Ganga Aarti, eine Blumenzeremonie der Hindus am heiligen Ganges, zu bestaunen.

 

In den verschiedenen Ashrams ist es möglich allerlei Arten von Yoga-Formen zu üben, wie beispielsweise Hasya-Yoga, „Lach-Yoga“, oder aber Gong-Meditationen oder Kristall-Heilungen zu erleben. Ashram selbst setzt sich zusammen aus „Shrama“, was in etwa „Anstrengung“ gleichkommt, und der Vorsilbe „A“ – „nicht“. Ashram ist daher schon in der Bedeutung des Wortes selbst ein Ort, an dem man Anstrengungen jeglicher Art loslassen kann und soll.

 

Abends weht ein fast übernatürlicher Wind durch das Tal und bringt die Tempelglocken zum Erklingen. Dann bereiten sich die Sadhus, Pilger und Touristen auf die tägliche ganga aarti vor, einem Feuerritual auf dem Ganges.

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Doch Rishikesh ist nur auf den ersten Blick ein rein spiritueller Ort. Es ist daneben auch ein beliebter Platz für White-Water Rafting, Backpacker Unterkunft und das Portal für viele der beschwerlichen Trekkingtouren in das schneebedeckte Dach der Welt, dem Himalaya.

Viele Menschen besuchen Rishikesh mit vielen unterschiedlichen Vorstellungen und Zielen; umso mehr verschiedene Erfahrungen werden hier gemacht:

 

„Rishikesh lässt sich nicht anders beschreiben als „holy holy holy“. Man merkt es schon an der Atmosphäre, die so spirituell und kraftvoll ist, aber sicherlich auch wegen „Mother Ganga“, die hier kraftvoll und tief türkisblau fließt. Ich war jetzt auch schon darin baden und auch auf mich hat es gewirkt – man ist klar und gereinigt. Schon nach kurzer Zeit habe ich verstanden, warum dieser Ort für Hindus etwas ganz Besonderes ist.“

 

„Dieser Ort ist einfach unglaublich. Vor allem der Fluss Ganges. Jedes Mal wenn ich hier bin gehe ich um etwa 5:00 Uhr morgens baden. Viele Leute beschweren sich, dass der Fluss so kalt sei – aber wenn ich hineingehe, untertauche und wieder herauskomme, fühlt es sich an, als ob mein ganzer Körper brennen würde, als ob jegliche negative Energie hinausgebrannt wird. Ich fühle mich so erfrischt und voll positiver Energie.“

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Sei es nun die (vermeintlich) jahrtausendalte Kombination von Ayurveda-Techniken, Yoga und Veda-Philosophie, die Stille des heiligen Berges oder die eisigen aber doch wärmend belebenden Quellen des Ganges, Rishikesh ist ein einzigartiger und einmaliger Platz in Indien.

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