This was it – 2017. Oder: eine Selbstkritik

„Ich habe das Gefühl, dass sich dieses Jahr was verändert hat – wir sollten mal aktiv werden“, so eine Freundin, die im Juli mal Regale bei Saturn umgestellt hat (Was alles in „sexistische Kackscheisse“ und „ich als Frau“ hineininterpretiert werden kann – oder: Wann man die Twitterbenachrichtigungen ausschalten sollte) im März diesen Jahres. Zwar wurde es daraufhin wieder etwas ruhiger in ihrem getwitterten sozialen Leben – auch wenn das natürlich nicht heißen soll, dass sie sich jemals einer Diskussion entsagen würde oder ich etwas davon verpassen würde, da ich sowieso immer Screenshots zugeschickt bekomme – doch wir gründeten damals den Feministischen Salon, weshalb ich für sie und für uns definitiv sagen kann: das Ziel wurde erreicht. Doch kann ich das auch für mich mit ja beantworten? Oder ist die eigentliche Frage nicht: Was ist das Ziel?

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Vom Ausmisten, Abgeben und Verloren gehen

Man kommt nach Hause, die Shoppingtaschen voller neuer Sachen. Eigentlich ist im Schrank gar kein Platz mehr, aber irgendwie geht das noch rein. Und so lange das noch geht muss ja auch nichts raus. Danach mal überlegen, eine Lösung wird sich schon finden …

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I am back!

Hallihallo!

Nein, ich schreibe diesen Blogpost nicht genau jetzt, weil ich mich vor meinem Essay drücke. Das wollte ich nur kurz festhalten.

Seit mittlerweile zwei Monaten bin ich in diesem wunderschönen Land nördlich von England. Seit zwei Monaten drücke ich mich davor weiterzuschreiten. Rede mich damit raus, dass ich nicht wüsste in welcher Sprache ich weiterschreiben soll (Deutsch, Englisch, beides?). Seit zwei Monaten schreibe ich interessante Ideen in mein Bulletjournal, ja habe sogar schon eine zweite Seite begonnen. Abgetippt habe ich nichts. Doch damit ist jetzt Schluss!

I AM BACK!

Mit Ausrufezeichen! Ganz vielen!!!

Vielleicht damit ich mich drücken kann, jetzt auch wieder weiterzumachen.

Warum jetzt?

Überall bin ich von der Diskussion über das neue Gesetz zum Dritten Geschlecht umgeben. Und es ist das erste mal seit 2 Monaten, dass ich mich in der Diskussion beteilige. That’s a sign! I am back! Ich will wieder schreiben, ich will euch wieder meine Meinung aufdrücken 😉

Manchmal ist es einfach egal, wie viele Ideen man hat, wenn man sie einfach nicht umsetzen kann. Wenn irgendetwas fehlt.

In meinem Fall die Abneigung diesen Essay zu schreiben. Ja ich gebe es zu, ich drücke mich – aber es ist sinnvoll!

I AM BACK!

Und ich freue mich ja so!

Weshalb? Weil diese Themen auf euch warten:

Sexismus in Serien – darf ich das jetzt gut finden?

Feminismus und Wissenschaft

#keinehaarekeinelikes – mal wieder ich und meine Haare

Fitnessstudio und Feminismus?

Verhütung, Mütter* und diese anderen Frauendinge (als ob das Männer nicht betreffen würde!)

Ebenso wie Reihen zu:

Gender History, insights to my Essays und meiner Masterarbeit

Feminismus und Idole

 

I AM BACK!

For good? Hopefully! Ich kann mir und euch nicht versprechen, jetzt wieder regelmäßig zu schreiben, denn ich habe gemerkt: Das kann ich einfach nicht. Wenn ich schreibe, dann schreibe ich. Wenn nicht, dann nicht. Davon geht die Welt nicht unter. Dafür gibt’s genug andere Gründe!

PS: Somehow, don’t know why wurde es dann doch einfach die Sprache, die ich gerne spreche, weil ich so schreibe, wie ich spreche. Die Sprache, in der ich mich wohl fühle, auch wenn mich das wohl einer großen Leserschaft beraubt: Deutsch mit ein paar Englischen Wörtern, sorry, aber das bekomme ich nach zwei Monaten voller „Heya“ (schottische Begrüßung) nicht mehr raus.

PPS: Die neue Facebook-Seite ist open für alle! Posted was das Zeug hält 😉

PPPS: Schaut mal, was WordPress mir hier vorgeschlagen hat:

Wer also eine arme Student*in unterstützen will …. 😛

PPPPS: Dann mache ich mich mal an den Essay…

Warum es nicht ohne Body Positivity geht

Eine Woche lang schleppe ich nun schon die Idee für diesen Blogpost mit mir herum. Nein, ich schreibe nicht einfach etwas dazu, weil man das als Feminist*in wohl gerade tun müsse.

Sondern, weil mich dieser Artikel fast zur Weißglut gebracht hätte: 5 Gründe, warum es mich ankotzt, wenn schöne Menschen sagen, sie seien body-positive

Nachdem ich ihn letzte Woche gelesen hatte, habe ich ihn zu Diskussionszwecken in diversen Facebookgruppen / -seiten und mit Freund*innen geteilt. Eigentlich nur, um ein bisschen Input für diesen Post hier zu gewinnen. Leider hat es sich nach einem Tag so angefühlt, als ob alles gesagt wäre. Im Groben gab es immer zwei Meinungen, eine, die ich auch vertreten würde, und die andere ^^

Ich hatte mir also vorgenommen, etwas dazu zu schreiben. Was hab ich gemacht? Zwei Tage lang mein Bullet Journal verschönert 😀 Ich hatte weder Lust, noch eine Vorstellung, was ich denn nun eigentlich noch dazu schreiben soll – irgendwie war schon alles gesagt.

Ich würde ja gerne sagen, mein Bullet Journal war die Rettung. Aber eigentlich war es doch das Zitat meiner Heldin Simone de Beauvoir:

Simone Body nah.jpg

Nachdem ich das gefunden hatte – und es auch noch hinbekommen habe nach meinen Vorstellungen zu illustrieren 😀 – MUSSTE ich den Post jetzt auch wirklich schreiben. Als ich dann heute morgen nochmal alle Diskussionen durchging, fiel mir auf, dass jemand zusammen mit oben genanntem Artikel auch noch diesen hier geteilt hatte: Warum Body Positivity einen negativen Beigeschmack hat

Und – schwupsdiwups – war der Inhalt auch kein Problem mehr 😀


Kurzzusammenfassung: Nach meiner Lesart geht es im zweiten Artikel grundsätzlich um  eine Kritik an der aktuellen Werbe-/ Schönheitsindustrie, die den Begriff Body Positivity für sich nutzt. Wenn hier Schluss wäre: Yay! Kapitalismus ist sch****! 🙂 Leider war das erst die Hälfte. Und im ersten Artikel ging es wohl einfach darum, persönlichen Frust rauszulassen. Entschuldige, aber wenn es anders wäre, würde man merken, dass man zwei nicht zusammenhängende Dinge (die Instagram-Scheinwelt und was Body Positivity ist) miteinander vermischt, im Zuge dieser Kritik alles über einen Kamm schert, und GENAU DAMIT Schönheitsideale verfestigt und Menschen innerhalb einer Bewegung kritisiert … also genau das tut, worüber man sich gerade aufregt…

Ja, das sind Meinungen, klar. Aber warum muss denn schon wieder eine positive Bewegung ins negative Licht gerückt und abgelehnt werden? Der Kapitalismus und die Gesellschaft müssen sich gar nicht gegen den Feminismus wehren – wir machen uns schon selbst kaputt!


1. Instagram und „schöne“ Menschen

Danke, dass so viele Menschen über Instagram schreiben. Danke, dass alle darüber urteilen. Danke, dass fast niemand auf der sogenannten „schönen Seite“ etwas in die Diskussion mit einbringt. Danke, dass, wenn das doch mal passiert (auch im kleinen), jeder darauf herumhackt und es als „Marketing“ darstellt. Danke, dass niemand Instagram einfach mal Instagram sein lässt.

Ach und: Danke, dass ich jetzt mal ausreden darf!

Auch ich sehe, dass Schlagworte wie Body Positivity mittlerweile auf Social Media Plattformen aus nicht den besten Gründen genutzt werden – ich hab ja keine Scheuklappen auf! Kritisieren okay, aber deshalb die Bewegung verurteilen und aufgeben? Ich hör ja auch nicht mit dem Feminismus auf, nur weil H&M & Co. T-Shirts mit „Feminist“ Prints verkaufen!

Was ich mich auch immer frage ist, warum immer so viele glauben, dass das Leben, das auf Instagram gezeigt wird „real“ ist? Dass da kein Mensch dahinter steckt. Ein Mensch. Mit Problemen wie jeder andere Mensch.

Da ich selbst weiß, wie kritisch man seine Bilder vor dem Posten aussortieren kann, wie oft man Körperteile wegschneidet, und wie wenig man dann die (meist lobenden) Kommentare darunter auf sich selbst als Person bezieht: Instagram ist wie jedes andere Soziale Medium seine eigene Welt, mit eigenen Unterwelten! Wenn niemand Fettpölsterchen sehen will, dann zeigt man sie auch nicht. So einfach ist das! Aber man muss sich das ja nicht antun 😉 Ich selbst habe ja gerade mein Instagram aussortiert, und mein Profil geändert. Und siehe da: Die Welt sieht ganz anders aus!

Aber was mich (am ersten Artikel) noch viel mehr aufgeregt hat, war die Überschrift, die ja ganz sicher nicht zu Marketingzwecken verfasst wurde …

  1. Warum sollte irgendjemand nicht sagen dürfen, er*sie seit Body Positive?
  2. Wer bestimmt denn bitte gerade wer „schön“ ist und wer nicht, wenn nicht die Autorin des Artikels?

Klar, man könnte mir jetzt vorhalten ich könne das ja ohne Probleme sagen, mir würde das ja nicht schwerfallen. Ha! Das wäre ja gelacht!

Ohne auf meine persönlichen Probleme einzugehen, ist das genau mein Punkt: Wenn die Diskussion auf diese Art und Weise geführt wird, urteilt man über Körper! Und genau das soll ja NICHT gemacht werden!

Meine Diskussionen, sowohl online als auch offline, liefen alle nach dem gleichen Muster ab: „Normschöne“ Menschen beschreiben, dass auch sie Probleme haben und demnach Body Positivity als etwas Positives sehen (ui – Wortspiel 😉 ). (Sich selbst) nicht (als) „normschöne“ Menschen (sehende Personen) fühlen sich dadurch angegriffen. Aber warum? Niemand greift hier an. Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen von der Regel. Allerdings – so meine Erfahrung – sind meine Gesprächspartner meistens erst durch Gesprächen mit „normschönen“ Menschen zu der Erkenntnis gelangt, dass jede*r seine Probleme hat.

Ob es in der Gesellschaft jetzt für manche Körperformen einfacher oder schwerer ist, sei mal dahingestellt. Denn darum geht es nicht!

2. Überall geht es um den Körper – und das ist gut so!

Das einzige Problem, das ich an Body Positivity sehe ist, dass wir in unseren Köpfen anscheinend einfach nicht mehr nicht kategorisieren können! Dass wir immer urteilen müssen. Dass wir Körper nicht einfach ohne Bewertung betrachten können. Egal was für eine Bewertung das auch immer sein mag. Das ist das Schlimme daran. Und eigentlich hat das nichts mit Body Positivity zu tun!

Um die Autorin des ersten Artikels zu zitieren:

Und schon wieder ist es bei mir da, dieses Gefühl: Kann man nicht ein einziges Mal Instagram oder Social Media nutzen, ohne über irgendwelche Körper reden zu müssen?

Nein! Kann man nicht. Und das ist gut so!

Solange wir in einer Gesellschaft leben, die Körpernormen vorschreibt, solange eine Freundin und ich uns einig sind, nur in einer geschlossenen Gruppe über unsere Körperwahrnehmung reden könnten, solange sich noch irgendjemand in seiner*ihrer Haut unwohl fühlt MUSS der erste Schritt das ständige Reden über und Normalisieren jeder möglichen Körperform sein! Man kann das Thema nicht einfach mit der Begründung sein lassen, dass hierdurch doch Normen erst verfestigt werden. Dass, wenn Körperformen egal wären, man sie auch egal sein lassen könne. Nein. So funktioniert das  nicht.

Denn:

  1. Gesellschaftliche Kontrolle des*der Einzelnen funktioniert über Körper. Wenn wir das nicht in seiner Gewichtigkeit* anerkennen, verkennt nicht nur der Feminismus, sondern auch jede andere gesellschaftliche Bewegung die zentrale Wirkfläche von Kultur und Gesellschaft.
  2. Wenn niemand angemessen und ständig über Körper spricht, überlässt man auch hier das Feld den lauteren Stimmen. In diesem Fall dann beispielsweise der Werbung. Oder dem Fashion/Lifestyle Instagram.

* Weil anscheinend kein Blogpost ohne auskommt: Auch deshalb heißt Judith Butlers bekanntes Buch „Körper von Gewicht“.

Eine Welt ohne Körper gibt es nicht. Mit dieser Voraussetzung müssen wir arbeiten. Sonst reden wir irgendwo, über irgendwas. Aber nicht in dieser Welt, nicht über die Probleme dieser Welt.

3. Was ist denn nun Body Positivity und warum ist es wichtig?

Ihr (gemeint sind obige Autorinnen u.a.) beschwert euch, dass Body Positivity nicht mehr das ist, was es sein sollte? Dass, es als Modetrend zu Marketingzwecken genutzt wird?

Auch, wenn mir das als Religions- und Kulturwissenschaftlerin drei Jahre lang ausgetrieben wurde: Ihr wollt zurück zu den Ursprüngen? Ihr kriegt die Ursprünge!

Immer wieder wird Body Positivity mit „den eigenen Körper lieben“ übersetzt. Aber das wäre ja zu viel verlangt – Akzeptanz sei das Ziel!

Euch ist schon klar, dass, wenn ihr „Körper lieben“ kritisiert, weil es Menschen vorschreibt, wie sie mit ihrem Körper umgehen sollen, „Körper akzeptieren“ nichts anderes ist?

Unabhängig davon, dass meiner Meinung nach Akzeptanz, weil es auf viel zu wackeligen Füßen steht nicht ausreicht – seit wann wird Positivity mit Liebe übersetzt? Die schönste, und meiner Meinung nach einzig funktionierende Definition für Body Positivity hab ich von meiner lieben Katha:

Es geht nicht darum, Fehler zu akzeptieren, sondern erst gar keine Fehler zu sehen! Jeder Körper soll als „richtig“ gesehen werden.

Egal, wie viel sich die Welt in den letzten 70 Jahren geändert hat: Simone de Beauvoirs Zitat passt immer noch wie die Faust aufs Auge:

To lose confidence in one’s body is to lose confidence in oneself.

Ohne den Körper gibt es uns nicht. Ob wir es wollen oder nicht, ob die gegenwärtige Kultur nun „Körper“ und „Geist“ trennt oder nicht: der Körper ist und bleibt unser Medium untereinander und unsere Verbindung zur Welt.

Der Körper ist das Mittel, über welches Kontrolle auf so etwas wie das „Selbst“ ausgeübt wird. Ob es nun die Gesellschaft tut oder man selbst.

Da steht ja gar nichts von „schön“? Richtig! Es geht nicht darum alle Körper als „schön“ zu sehen. Schönheit soll nämlich keine von außen aufgedrückte Schablone sein, die dem*der Einzelnen vorschreibt, wie er*sie die Welt sehen soll. Schönheit, genauso wie Attraktivität, sind etwas subjektives. Natürlich sind wir durch Sehgewohnheiten geprägt. Aber doch gegen genau diese wollen wir uns doch wehren!

Schön sein, sich schön fühlen ist nicht das Ziel.

Aber weil sich ja keiner ein Ziel vorschreiben lassen will, ziehe ich mich aus der Verantwortung ;), gebe das heute vorsichtshalber mal ab und lasse deshalb Madlen Plakinger sprechen, deren Kommentar ich in der Facebook Diskussion gerne mit mehr als nur einem ❤ versehen hätte:

Schönheit liegt wie jeder weiß im Auge des Betrachters und um bodypositivity zu vertreten muss man nicht als super hässlich abgestempelt werden! Man spricht für alle Menschen und muss nicht unbedingt egoistisch denken und alles nur auf sich beziehen. Außerdem soll keiner ausgegrenzt werden, nur weil er für den ein oder anderen irgendwo nicht hinein passt! Egal ob dick, dünn, klein, groß, schwarz, weiß oder so wie man eben ist.. alle Menschen sind gut wie sie sind, solange sie niemand anderem damit weh tun! Und oftmals muss ich da leider diesem Klischee begegnen, dass etwas mehr auf den Rippen als weniger schön angesehen wird, dabei kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass „zu dünn“ genau so verletzend sein kann wie „zu dick“ oder was auch immer man in Negativität verpacken will!
Edit: ich finde die Gesellschaft ist grausam genug um Menschen überhaupt vorzuschreiben wie sie sein sollen und was das Schönheitsideal darstellt. Also seid froh mit dem was ihr habt und seid, bleibt individuell und werdet keine Kopien von Kopien, das wäre viel zu langweilig! Vielfältigkeit ist super!

Langer Kommentar zu einem alten Hut: Frauen, Männer und der Sommer Teil 2

Der Sommer ist gefühlt zwar fast vorbei (leider), dieses Thema aber noch lange nicht (leider auch: leider)…

Teil zwei dieser Reihe sollte eigentlich ein ganz anderes Thema werden, und auf dieses hier wäre ich von selbst glaube ich auch gar nicht gekommen, aber wie ich zu einer Freundin immer sage: „Der Blogpost schreibt sich von ganz alleine!“

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SKAM – Teil 3: Immer wieder die Sache mit der Religion

Da ich Religionswissenschaft im Hauptfach studiere, beschäftige mich im Grunde immer irgendwie mit Religion und Fragen danach wie Menschen über ihren Glauben und/oder (ihre) Religion sprechen. Deshalb verwundert es sicher nicht, das ich Skam auch aus diesem Blickwinkel heraus immer interessanter fand. Religion und Populärkultur sind eh so ein großes Interessensgebiet von mir.

Mein Schwerpunkt wird hier ganz klar auf Sana liegen, die Hauptfigur der letzten Staffel von Skam. Allerdings spielt Religion immer mal wieder auch eine kleine Rolle in anderen Staffeln der Serie. Sana ist durch ihren Charakter und ihre Entwicklung, über die gesamte Serie hinweg nach und nach meine liebste weibliche Hauptfigur geworden. Ich habe sie gerade in Staffel 3 sehr ins Herz geschlossen und habe mich daher gefreut, als ich erfuhr, dass sie eine eigene Staffel bekommen würde. In einer Zeit in der Muslime in Europa einen eher schweren Stand haben, sicher auch kein Zufall. Juli Andelm hat in der gesamten Serie immer wieder versucht neue Blickwinkel auf kontroverse Themen zu bieten (die Flüchtlingskrise 2015 war z.B ein großes Thema in Staffel 2).

 

Und wenn es nur darum geht, dass Isak ein T-Shirt mit Jesus am Kreuz besitzt, das tatsächlich eine gewisse Rolle in der Serie hat, ohne dass es sonst einen weiteren religiösen Bezug geben würde.

Religion spielt dann tatsächlich vor allem in Staffel 3 und 4 eine größere Rolle. Das liegt zum einen daran das Isak bestimmte Themen die damit verknüpft werden können aufwirft, aber auch ganz gezielt Sana auf ihre ganz persönlichen Ansichten anspricht. Diese wird von Staffel 1 als religiöse Muslima eingeführt und trägt einen Hijab, den sie tatsächlich auch nie absetzt. Stattdessen wird Sana dann in manchen Situationen mit einem Handtuch auf dem Kopf gezeigt. Während etwa Sanas Mutter in Staffel 4 im häuslichen, familiären Umfeld auch ohne Kopfbedeckung zu sehen ist.

Mehr zu den verschiedenen Verschleierungsformen im Islam könnt ihr hier erfahren: https://www.facinghistory.org/civic-dilemmas/brief-history-veil-islam

Zurück zu Staffel 1. Hier spielt vor allem Sanas Rolle als Muslima in die Handlung hinein, während die Mädchen – Chris, Vilde, Eva und Noora sich näher kennenlernen. Auch Sana spielt noch mit ihrer Position innerhalb der Clique und ist vor allem eines: Sarkastisch und manchmal auch etwas rüde im Umgang mit anderen. Erst in Staffel 4 klärt sich, weshalb das so ist.

Vor allem Vilde versucht immer wieder herauszufinden, wie Sana ihre Religion auslebt. Dabei stellt sie ab und an Fragen, bei denen diese nur ihre Augen verdrehen kann.

Auch in Staffel 2 ändert sich daran kaum etwas, im Gegenteil, eigentlich ist Vildes Rolle in der Hinsicht schon festgeschrieben. Allerdings hat sie tatsächlich öfter mal etwas naiv anmutende Fragen egal zu welchem Thema. Den aufmerksamen Serienjunkies wird klar, dass dahinter tatsächliches Interesse steckt.

Erst Staffel 3 nimmt das Thema Religion viel stärker in den Vordergrund. Zum einen wird immer wieder angedeutet, dass Isak aus einem sehr religiösen Elternhaus kommt und vor allem seine Mutter aus einem konservativen Umfeld stammt. Gerade deshalb hat er auch Angst mit ihr über seine Homosexualität zu sprechen. Dabei wird ebenfalls angedeutet, dass sie eventuell eine psychische Störung hat und glaubt, Donald Trump wäre Isaks Onkel. Allerdings erfahren die Zuschauenden dies nur aus Isak Erzählungen und daher ist nicht klar, in wie weit sie der Realität entsprechen oder nur seine Sicht der Dinge wiederspiegeln.

Isak selbst interessiert sich vor allem für die Frage nach Paralleluniversen, in denen laut seiner Ansicht nach, die gleichen Menschen leben und eventuell nur minimale Unterschiede zum eigenen Universum bestehen. Außerdem diskutiert er mit Sana über die Evolutionstheorie und Religion. Unter anderem auch deshalb, weil er damit eigentlich herausfinden möchte, was sie über „Homosexualität“ denkt.

Diese Gespräche, über Evolutionstheorie, Religion und Homosexualität, regen zum Nachdenken an und bieten Ansatzpunkte sich selbst zu hinterfragen und auch die eigene Weltsicht zu erweitern, ohne das eine Belehrung stattfindet. Sie zeigen vor allem zwei Jugendliche, die eben auch mal über ernstere Themen miteinander sprechen können und deren Freundschaft über die gemeinsame Arbeit an einem Biologieprojekt zu wachsen beginnt. Trotzdem wird auch hier schon deutlich, welche Stellung Sana selbst zu ihrer Religion einnimmt, aber auch wie Religion im Allgemeinen bei Skam verhandelt wird.

Religion findet auf einer persönlichen Ebene statt und kann auch instrumentalisiert werden. Während ihren Gesprächen erklärt Sana, dass nicht die Religion, sondern die Menschen aus ihrer Angst heraus andere Menschen herabwürdigen und diskriminieren.

Sana ist die Hauptfigur der vierten Staffel und während diese ausgestrahlt wurde, gab es in den sozialen Medien jede Menge kontroverse Diskussionen.

Auch die Frage, in wie weit muslimische Jugendliche sich von Sana repräsentiert fühlen könnten, immerhin tragen ja z.B nicht alle Muslima eine Verschleierung (siehe dazu auch den obigen link). Für mich persönlich steht tatsächlich im Mittelpunkt das es für mich erst das zweite Mal überhaupt, dass ich eine Hijab tragende Frau in einer Serie erlebt habe (das Erste Mal war in der TV-Serie Türkisch für Anfänger), noch dazu in einer tragenden Rolle.

Zugleich ist auch Iman Meskini, die Sana verkörpert, praktizierende Muslima und trägt privat einen Hijab. Julie Andelm bricht damit gängige Muster in Serien und Hollywoodproduktionen.

In Sanas Umgebung sind alle Figuren, die sich selbst als Muslime und Muslima wahrnehmen, praktizierende Muslime und Iman Meskini trägt auch privat Hijab.

Auch wenn Religion in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielt, wird ihre Figur nicht allein darauf reduziert. Sie ist auch und vor allem eine Teenagerin, mit marokkanischen Wurzeln, die sich auch als Norwegerin wahrnimmt. So trägt sie selbstverständlich am Nationalfeiertag ihre norwegische Tracht und spricht fließend Norwegisch. Kunststück, immerhin ist sie dort geboren und aufgewachsen.

Im Dialog mit ihrem großen Bruder wird ein Generationenkonflikt zwischen ihrer Mutter und den Geschwistern angedeutet. Die Eltern der beiden sind erst als Erwachsene von Marokko nach Norwegen ausgewandert und waren während ihrer Schulzeit daher mit anderen Konflikten konfrontiert. So könnten sie nun nicht alle Probleme ihrer Kinder nachvollziehen.

Sana geht gerne mit den andern auf Parties, organisiert Gelder um den Bus zu Bus für die Abschlussfeier zu bezahlen und schminkt sich gerne. Dabei setzt sie sich zum Teil notgedrungen auch damit auseinander, dass ihr immer wieder Vorurteile entgegengebracht werden.  Immer wieder werden dabei auch Stereotype hinterfragt, die muslimischen Frauen in Norwegen herangetragen werden. Z.B das Frauen die verschleiert sind, dies nicht aus eigenem Willen tun und von ihren männlichen Familienmitgliedern unterdrückt werden. Wobei ich finde, dass sich vieles zumindest mal auf die europäische Gesellschaft oder auch die deutsche übertragen lässt.

Sanas Gespräche sind manchmal sehr ernst, sie fühlt sich gerne angegriffen und ein klärendes Gespräch mit Isak über eine Intrige die sie in ihrer Staffel spinnt, zeigt auch wie verletzlich sie eigentlich ist. Auch sie hat ihre eigenen Vorurteile und ist eben keinesfalls perfekt. Gerade diese Vielschichtigkeit macht ihre interessant aber auch zu einer Identifikationsfigur.

Eigentlich finde ich es traurig, dass mir auffiel, dass es Julia Andelm wohl sehr wichtig war, Sanas Staffel dazu zu nutzen, noch einmal heraus zu stellen, dass sie eine eigene Meinung hat, eigene Entscheidungen trifft und auch ihren ganz persönlichen Zugang zum Islam hat und weshalb sie an Gott glaubt.

Immer wieder positioniert sie sich zu verschiedenen Themen z.B Homosexualität und auch gegen bestimmte Aussagen mit denen sie nicht einverstanden ist. Aber auch Noora und Evan tun dies in ihren jeweiligen Staffeln, ebenso Isak. Insofern geht Andelm mit ihrer Figur also einfach ebenso „normal“ um, wie sie das schon in der ganzen Serie gemacht hat. Kontrovers erscheint in diesem Zusammenhang tatsächlich nur das Sana eben eine Muslima ist. Schon allein das mir das auffällt, zeigt für mich persönlich auch, wie genau diese Thematik bisher in anderen Zusammenhängen verhandelt wurde.

Sanas Religion ist aber trotzdem nur ein Bestandteil ihrer Identität. Wie auch schon in anderen Staffeln der Serie, versucht Skam genau dies herauszuarbeiten: Menschen haben vielschichtige Identitäten und lassen sich daher nicht so leicht in Schubladen einordnen, wie es manchmal auf den ersten Blick erscheint. Problematisch ist jedoch, dass oftmals, und auch zu Beginn in dieser Serie Islam als der zentrale Identitätsbestandteil wahrgenommen wird und dieses Bild erst im Laufe der Handlung verändert wird. Als es um Homosexualität u.ä. ging (siehe hier), wurde diese auch schon zu Beginn als etwas „Nicht-Besonderes“ dargestellt. Das könnte man sich auch für das Themenfeld Religion für die Zukunft wünschen.

Sana drückt in einem Gespräch mit Isak dann auch aus, das sie es leid ist, ständig den Vorurteilen der Menschen ausgesetzt zu sein. Sie hat keine Lust mehr „dumme“ Fragen zu beantworten, die ständig in verschiedenen Kontexten an sie herangetragen werden. Gleichzeitig versucht Isak ihr zu sagen, dass sie diese Konfrontation nicht scheuen sollte.

Gleich zu Beginn ihrer Staffel verliebt sich Sana in den gleichaltrigen Yousef. Dieser hat so seine eigenen Ansichten zu Religion. Er gibt ihr die Schuld daran, das ein guter Freund versucht hat sich umzubringen, weil dieser aufgrund verschiedener Ereignisse auf einmal anfing, den Koran zu lesen und für eine Zeit radikal religiös war.

Allerdings wird mit etwas mehr Hintergrund klar, dass Yousef damals nicht alle Informationen hatte und z.B. nicht wusste das dieser Bipolar (einer psychischen Krankheit mit starken Emotionsschwankungen) ist. In einem späteren Gespräch mit Sana sagt er dann, dass für ihn Religion vor allem die Funktion erfüllt, Ängste zu verringern und Gesellschaften zu strukturieren. Deshalb ist sie für ihn neben Demokratie irgendwie auch wichtig, weil sie einen anderen Ansatzpunkt wählt (seiner Meinung nach) und davon ausgeht, dass alle Menschen gleich viel wert sind, während Demokratie eine Gleichheit nur konstruiert.

Die Serie, insbesondere die vierte Staffel, bildet also verschiedenen Diskurse über Religion in der norwegischen Gesellschaft ab. Nicht immer zentral (so wie in Sanas Staffel), wie man eben manchmal auf einmal im Gespräch auf ein Thema stößt und es dann irgendwann wieder fallen lässt. Aber eben immer wieder darauf zurückgreifend. Dadurch wird deutlich das sich die Figuren auch außerhalb der gezeigten Szenen hinaus mit diesen Themen auseinandersetzen.

 

Wer norwegisch kann:

https://www.aftenposten.no/kultur/i/eQa6l/De-skamlose-jentene–Sana-blir-et-viktig-forbilde-for-muslimske-jenter

Englisch sprachige Artikel zum Weiterlesen:

http://www.dazeddigital.com/artsandculture/article/35931/1/two-young-muslims-discuss-how-skam-portrays-islam

http://www.teenvogue.com/story/muslim-girl-new-season-of-skam-is-so-important

http://skam.p3.no/

 

Übrigens gibt es in diesem Semester auch an der Universität von Bergen ein religionswissenschaftliches Seminar zu Skam. Ich gebe zu, ich bin neidisch und ein klein wenig traurig das ich zurzeit kein Auslandsemester in Norwegen machen kann. 😉

 

 

 

Fuck Fashion? Wie der Feminismus mich rettete – oder: nicht nur Instagram ist irgendwie fake – Studierende sind es auch!

Zeitgleich mit diesem Post geht das obige Bild auch auf Instagram online. Und das nicht ohne Grund: Danach wird es keine „Fashionbilder“, keine Werbung mehr für alles hier im Post als negativ beschriebenes mehr geben, und auch die Listen der von mir abonnierten Seiten wurde schon ausgemistet.

Aber warum? Woher der Wandel? Ist es wirklich ein Wandel oder wenn ja, was? Heißt das jetzt, dass ich gar keine Bilder mehr von mir posten werde oder dass ich nie wieder shoppen gehe oder was?

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Kurzer Kommentar zu einem alten Hut: Frauen, Männer und der Sommer Teil 1

26. Juni, kurz nach 14.00 Uhr. Noch drei Tage bis zur Premiere des Open-Air Theaterstücks. Der Bühnen- und Technikaufbau ist in vollem Gang, die Sonne brennt vom Himmel, es sind mindestens 40° im Schatten.

Gut, 40° sind vielleicht übertrieben, aber auf jeden Fall ist es verdammt heiß, alle schleppen schwitzend Scheinwerfer und würden einen leichten Schneeregen zur Abkühlung sehr begrüßen. Zur Not täte es auch ein Hagelschauer.

Kurz gesagt: die Hitze bewegt sich für uns alle am Rande des Erträglichen und dann passiert es: (im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich vermutlich schon darauf gewartet habe) Der erste hitzegeplagte Schauspieler zieht sein T-Shirt über den Kopf und die anderen ziehen nach. Ich auch. Ich meine, wo ist das Problem?

Später habe ich mit Freund*innen über die Situation gesprochen. Am häufigsten bekam ich zu hören: „Solange du noch einen BH anhattest ist das ja auch nur halb so schlimm.“

Aber: Halb so schlimm wie was? Und wieso schlimm? Und wäre es ohne BH dann doppelt so schlimm gewesen? Weil weibliche Brustwarzen im Gegensatz zu männlichen bekanntermaßen eine ernstzunehmende Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellen?

Seitdem überlege ich, ob ich ihn nicht doch besser auch ausgezogen hätte. Denn es ging mir, wenn ich ehrlich bin, schon ein bisschen ums Prinzip.

Schließlich fand ich es schon als Kind unfair, dass Jungs auch ohne Oberteil Fußball spielen dürfen, oder, dass ich ab irgendeinem Zeitpunkt einen Badeanzug anziehen sollte, statt einer Badehose. Nicht, dass mich jemand falsch versteht: Badeanzüge eigenen sich vermutlich besser für Kopfsprünge vom 3 Meter Brett als Badehosen, aber sie machen eben einen Unterschied.

In der Situation selbst gehen die Reaktionen auseinander. Es gibt einen großen Teil Belustigung, viel zustimmendes Nicken und einiges an Irritation. Nur unbemerkt bleibt die Aktion eigentlich von niemandem.

„Was geht denn bei dir ab?“, lautet die fassungslose und belustigte Frage eines Schauspielkollegen. Vor lauter Überraschung hat er seinen eigenen nackten Oberkörper scheinbar völlig vergessen.

„Das gleiche wie bei dir“, antworte ich und hieve den Scheinwerfer auf meine „nur halb so schlimme“ Schulter.

 


 

Kurzer Kommentar zu einem gerade gefundenen Beitragsbild (von flummidreams):

Nachdem der Artikel hier eingegangen war, fehlte nur noch eines: ein passendes Titelbild! Leider hatte ich diesmal selbst keine Bilder, die passen würden, weshalb ich mich im großen, bösen aber bilderreichen Internet auf die Suche machte. Belohnt wurde ich mit dem Bild, welches ihr hier sehen könnt (www.glamour.de). Es bildet zwar nicht exakt die gleiche Begebenheit ab, zeugt aber von der gleichen dahinter liegenden Logik:

Da zeigt man eine Szene, die nah am Sex ist und dann? Ist es natürlich schlimmer, wenn die Frau kein Oberteil an hätte. Alles klar.

Btw: Nur, weil Frau keinen BH anhätte, signalisiere sie damit auch nicht gleich sexuelle Verfügbarkeit.

Was alles in „sexistische Kackscheisse“ und „ich als Frau“ hineininterpretiert werden kann – oder: Wann man die Twitterbenachrichtigungen ausschalten sollte

Am Wochenende war es so weit – der Social Media Dream schlechthin ging für eine Freundin von mir in Erfüllung (*hust*): Es war ein ganz normaler Samstag, aber schon eine spontane Handlung, zwei Bilder und einen Twitter Post später wurde sie zu einer kleinen Twitter Berühmtheit. Selbst eine Freundin, die fast keinen deutschen Twitter Accounts folgt bekam nach ein paar Stunden diesen Post zu sehen:

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https://twitter.com/hibiskuspark/status/886232061660540928

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Damen- und Herrenräder und die Sache mit dem Labelling

Mein Fahrrad hat sich noch nie so sehr wie ein „Damen-Stadt-Rad“ angefühlt wie diese Woche… da es zwei Wochen lang kaputt war (ok ich hätte es vielleicht nicht erst nach zwei Wochen in die Werkstatt bringen können aber sei’s drum 😉 ) hatte ich das Mountainbike eines Bekannten so lange ausgeliehen. Und es war (natürlich, weil ich bin ja winzig) nicht nur viel zu groß, auch der Lenker ist ganz anders gebogen und der Sattel war unglaublich hart und unbequem.

Als ich mich also endlich wieder auf mein Rad setzen konnte, war mein erster Gedanke: huch – fehlt da Luft im hinteren Rad? Nein: 1. war der Sattel einfach viel weicher, weshalb ich ein bisschen einsank, 2. war der Sattel tiefer als der Lenker, weshalb ich gerade sitzen konnte und 3. musste ich nicht mehr auf Zehenspitzen in the Pedale treten.

Nein, hier soll es nicht darum gehen wie sehr man Verkörpertes erst merkt, wenn es sich verändert (spannendes Thema nichtsdestotrotz!), sondern dass ich das Rad dadurch das erste mal so richtig als Damenrad wahrgenommen habe! (Btw: Das war gar kein so angenehmes Gefühl, das Mountainbike war wesentlich cooler 😉 … wenn ich auf dem doch nur auch freihändig hätte fahren können 😛 )

Versteht mich nicht falsch – ich liebe mein Fahrrad! Oder eher das meiner Mutter, das ich vor ein paar Jahren für meine Uni Stadt bekommen habe, da mein altes kaputt war. Es fährt sich wie auf Wolken! Aber in dieser Situation musste ich an damals denken, ich denke in etwa da, als ich mein letztes Rad (mit 12?) bekommen habe. Das war ein „Trecking Bike“, also Mix aus Mountainbike und doch irgendwie Stadtrad, also doch recht dicke Räder und bisschen Federung, aber Gepäckträger und Schutzbleche. Als wir im Laden waren gab es davon auch zwei unterschiedliche Fassungen, eines mit der „normalen“ waagrechten Stange des Herrenrades und meines, das die Stange etwas schräg drin hatte, aber nicht ganz so schräg wie bei Mamas Damenrad. Ich glaube da ist mir der Unterschied das erste Mal so richtig aufgefallen.

Übrigens typisch: Mir wurde natürlich nur das mit der schrägen Stange zum probieren im Fahrradladen vom Verkäufer hingestellt – ganz der Norm entsprechend.

Ich kann mich noch ganz genau an meinen (doch recht kindlich amüsanten) Gedankengang von damals erinnern: „Also ich mag die schräge Stange, so kann ich viel besser auf und absteigen oder anhalten (Ja ich Tollpatsch kann nicht aufsteigen indem ich mein Bein über das Rad schwinge – meistens fallen Rad und ich gemeinsam um). Aber wieso ist das gerade für Männer anders? Wenn die mit ihrem Rad so absteigen muss das doch weh tun!“ ^^

Da ich länger nicht mehr darüber nachgedacht hatte (warum auch Normen hinterfragen?^^) kam diese Frage also letzte Woche wieder auf. Und in diesem Moment beantwortete sie sich von selbst durch eine vorbeifahrende Frau mit Rock!

So – Frage der kleinen Jessi ist beantwortet, die große Jessi hat jetzt aber eine neue: Was soll der kack? So schön es ist in Downton Abbey Edith mit ihrem langen Rock in den 1920er Jahren Fahrradfahren zu sehen, wir haben nicht mehr 1924! Vielleicht übertreibe ich (ganz sicher) und unterschiedliche Fahrräder sind jetzt bestimmt kein Weltuntergang, aber es war mal wieder ein Beispiel dafür, wie stark gegendert unsere Konsumkultur ist, und wie diese Einteilung bestimmend ist! Natürlich fährt es sich mit Rock bei einer schrägen Stange leichter (aber auch nur, wenn der eng oder lang ist und mal ganz ehrlich ich hab noch keine Frau im „Rock-Anzug“ Fahrradfahren sehen …), aber wieso das Labelling, wieso ist die Stange beim „Herrenrad“ überhaupt waagerecht? Ja, vielleicht hätte die kleine Jessi lieber ein anderes Rad gehabt – wir werden es wohl nie erfahren …

 

Und um zum Abschluss noch meinen liebsten Satz aus einem der von mir zuletzt gelesenen Bücher zu zitieren:

(Kontext: Vergeschlechtlichung der Produkte im Drogeriemarkt)

„Es scheint nun, dass diese Vergeschlechtlichung der Produkte von den Kunden und Kundinnen nicht wirklich als negativ oder unangenehm erfahren wird. Müssen wir uns den Drogeriemarkt also wirklich als eine grausamen Ort vorstellen? Ich glaube schon.

(aus: Roedig, Andrea (2010): „Bipa, Conrad, Möbelix. Das Geschlecht des Kapitalismus“, in: Sighard Neckel (Hrsg.): Kapitalistischer Realismus. Von der Kunstaktion zur Gesellschaftskritik, Frankfurt: Campus, S. 197-215.)

PS – weil witzig: Danke an eine aufmerksame ältere Frau am Tischen neben uns an einem unserer letzten Abende des feministischen Salons, die nach meinen Ausführungen zu Kapitalismus und Geschlechterrollen als Wunschthema meiner Masterarbeit zu uns kam, mir einen Zettel mit der Literaturangabe gab und sagte: „Da Sie sich so für das Thema interessieren, hier ist noch ein Buchvorschlag – viel Spaß beim Lesen!“ Solche Mitmenschen sind die Besten! ❤

 

PPS – weil Sprache wichtig ist: Ich finde es sowohl bezeichnend als auch beunruhigend, dass meine Worterkennung hier „Vergeschlechtlichung“ nicht kennt!

 

 

Wonder Woman the Movie

… or: putting together the brilliance of Superman for the athmosphere and a bit of Downton Abbey for the setting and the humor, mixing it with a squeak with pleasure of mine spotting a tiny Harry Potter connotation and an impression of Lord of the Rings as the icing on the cake …

to make a movie I want to equally love and hate but – and I am so sorry – can only love!

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SKAM – Warum eine norwegische Teenager Serie mich auf so vielen Ebenen überzeugt hat Teil 2

Dass ich die norwegische Teeanger Serie SKAM einfach nur liebe, dürfte wohl jedem/r, der/die meinen Artikel letzte Woche gelesen hat, klar geworden sein. Diese Woche liegt mein Fokus nun vor allem auf einem Thema, das mir persönlich ebenso sehr am Herzen liegt wie Feminismus. Zudem überschneiden sich diese beiden Themenkomplexe sowieso sehr oft. Nämlich der Umgang und die Darstellung von Queeren Themen in der Populärkultur. Tatsächlich bin ich gerade dadurch auch erst auf SKAM aufmerksam geworden.

Doch was ist denn hier der Clue? Warum ist die dritte Staffel so besonders und hebt sich von vielem ab, dass ich bisher so kannte?

S4 – Episode 10 letzter Clip der Serie (mit diesem endete sie am 24.6. 2017)

Even und Isak sind – wie auch alle anderen Freunde – bei Sana zu ihrem Eid Fest (der Feier zum Ende des Ramadan) eingeladen und sprechen über das Essen, das sie gerade auf den Tellern haben, sie flirten ein bisschen miteinander, genießen die Gesellschaft des anderen in dieser entspannten Athmosphäre und Isak kommt auf die Idee, gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Einfach ein glückliches Pärchen. Isak versteckt sich nicht mehr, küsst seinen Freund auch mal in der Öffentlichkeit und ist auch selbstbewusster geworden. Even kann sicher sein, das Isak ihn liebt und ihm immer zur Seite stehen wird. Auch dann, wenn es ihm wieder schlechter gehen sollte.

Rückblick:

Isak ist sowohl in S1 als auch in S2 einer der wichtigen Nebenfiguren und Juli Andelm hat unlängst veröffentlicht, das sie von Anfang geplant hatte, das er eine eigene Season bekommen würde.

Isak ist in S1 vor allem der beste Freund von Joans und Eva. Doch nicht zwingend ein sympathischer Zeitgenosse. Ich bin nicht sicher ob ich ihn gemocht hätte, wenn ich S1 ohne Vorwissen aus S3 geschaut hätte. Denn Isak ist durchaus ein kleiner Intrigant, auch wenn er nicht die Hauptschuld daran trägt das Eva und Joans sich schließlich trennen, so hat er zumindest dazu beigetragen, das Eva nicht sicher war, ob Jonas sie betrügt oder nicht.

Gleichzeitig wird er immer mal wieder als Homo bezeichnet, ohne dass es von Zuschauerseite aus so richtig eine Erklärung dafür gibt. Er selbst versucht dabei dem Thema möglichst aus dem Weg zu gehen. Doch dass da eventuell etwas dran sein könnte, das wird in der letzten Folge der Season angedeutet, als Noora auf seinem Handy per Zufall seinen Verlauf öffnet und dabei jede Seiten Mengea la Grinder (ähnlich Tinder) aufploppen.

In Staffel 2 spielt er aufgrund der Tatsache, dass Noora nicht so viel mit ihm zu hat auch nur eine kleinere Rolle. Die Mädchen sind allerdings mehr als nur überrascht als er aufeinmal mit Sara herumknutscht, da gerade Eva und Noora sicher sind, das er gar kein Interesse an Mädchen hat. Immer wieder wird im Laufe der Staffel darauf zurückgegriffen, sogar Nooras Freund Eskild schaltet sich ein, der von sich behauptet den perfekten Gaydar zu haben – aber eigentlich vor allem damit glänzt, sowieso jeden für latent schwul zu halten. (zu Esklild auch gleich noch mehr) Um dann zunächst zu vermuten das alles nur Gerüchte waren. Es sind Teenager von denen wir hier sprechen. Und das wird bei diesen Gesprächen schon deutlich.^^

Skam will hier nicht politisch korrekt sein und das finde ich in dem ganzen Kontext auch völlig in Ordnung. Zunächst lernen wir Isak ja auch von außen kennen und nur unter dem Blickwinkel von Eva und auch Noora.

Nach Staffel 3 kann man sicher auch Isaks verhalten noch einmal besser verstehen. Er selbst stellt ebenfalls fest, dass er vorher einfach nur „fake“ war und den anderen aber auch sich selbst etwas vorgemacht hat. Dass er nun auch deshalb glücklich ist, weil er sich nicht mehr verstellt und einfach

er selbst sein kann. Das ist für mich der Schlüssel aus Staffel 3. Zu zeigen und sich vor allem zu trauen man selbst zu sein. Einfach weil das Leben dann auch so viel einfacher wird, wenn man nicht ständig Lügen und Intrigen um sich herum aufbaut, um zu verbergen wer man selbst eigentlich ist.

Isak macht diese Entwicklung wärend der Driten Staffel, von einem eher grummeliegn Teenager, der auf jeder Party mit Mädchen rummacht um zu verbergen, dass das gar nicht sein Ding ist. Hin zu einem glücklichen Teenager, der nicht nur zu sich selbst steht, sondern sich auch offen zu Even bekennt.

Magnus, eine Figur die eigentlich eher eine Nebenfigur ist, und der sich dann als einer der besten Freunde herausstellt die Isak haben kann. Sein Umgang mit Evaks Entwicklung ist witzig, manchmal gespickt mit etwas dummen Fragen, die aber lieb gemeint sind, immer mit Charme und Herz. Und auch sein bester Freund Jonas, sein Kumpel Madhi, the Boys Squad, wie sie im Fanjargon genannt werden, gehen gelassen mit Isaks Outing um. Sie unterstützen ihn, als er und Even Schwierigkeiten haben zueinander zu finden und die Szene in denen sie ihm Tipps für eine Nachricht an ihn geben, ist einfach nur super.

Freundschaft ist in Skam ein wichtiger Punkt und hier wird das wieder stark betont. Toll fand ich hier auch wie selbstverständlich Even dann in die Gruppe integriert wird.

Eskild hingegen wird von Anfang an, als man ihn als Mitbewohner Nooras kennelernt, als geoutet dargestellt. Er ist mit sich selbst im Reinen und ist einfach wie er ist. Ein bisschen durchgeknallt, mit der Ansicht den perfekten Gaydar zu haben (einen Radar, Schwule auf den ersten Blick zu erkennen). Zunächst vor allem als Partyboy beschrieben, zeigt sich, dass mehr in ihm steckt als angedeutet. Er ist ein loyaler Freund und liebt seine Mitwohner alle^^ Er ist dann auch einer der ersten die Isak fragt, was er wegen Even nun tun soll und The Guru (wie er sich bei einem Gespräch spontan nennt *g*) gibt ihm gerne Rat. Er ist es auch, der eine flammende Rede für Rechte der Queeren Gemeinschaft hält und Isak klar macht, das er seine Denkweise darüber verändern sollte. Denn auch Isak hat hier so seine Vorurteile. Er meint er wollte halt nicht so Gay-gay sein (er meint hier das er kein Klischee sein will). Eskild macht ihm klar, das er hier mal über Pride nach denken sollte und das diese Menschen für ihr Recht auf das Anders sein hart gekämpft haben. Und Isak merkt das er sich entschuldigen muss. Auch ein wichtiges Gespräch, das hier eine der Veränderungen makiert, die Isak in der Staffel macht.

Klar könnte man sich fragen: ist das realistisch? Läuft ein Coming out echt immer entspannt`?? Leider nein, aber für mich geht es hier auch nicht darum!

Sondern, dass ich hier einfach eine schöne Liebesgeschiche habe, die ihren Fokus ebenso auf andere Themen legt, wie das auch in den andren Staffeln von Skam der Fall ist. Andelm macht hier absolut keinen Unterschied zwischen ihren Paaren, egal welche Sexualität. Die Darstellung ändert sich kaum. Knutschen, flirten, schöne Gespräche, traurige Momente und auch Sex. Die Szenen wechseln sich ab und zeigen Liebe in all ihren Facetten.

Das Problem zwischen Even und Isak ist dann auch eigentlich nicht, dass sie sich geküsst haben, sondern das Even bipolar ist und es daher aufgrund dessen, nicht immer so 100 Prozent einfach mit ihm sein kann. Aber auch hier geht Andelm mit ihren Figuren behutsam vor. Es geht mehr darum auch jemanden dann zu lieben, wenn es dem Partner nicht so gut geht, oder er oder sie sogar eine psychische Krankheit hat. Isak zeigt hier, dass er sich wirklich weiter entwickelt hat und steht zu Even – bedingungslos.

Zurück zur Frage – SKAM erzählt immer wieder, wie die Welt sein sollte, wie sie sein könnte. Und ich persönlich finde es super, dass hier nicht die tausendse tragische Coming Out Story erzählt wurde. Im Gegenteil, Isak und Even dürfen am Ende glücklich sein und es auch bleiben. Irgendwann ist das Drama vorbei und gerade in Staffel 4 sind sehen wir vor allem den ganz normalen Pärchenalltag und das finde ich einfach wunderbar.

Wärend Isak und Even sich nun in Staffel 3 immer näherkommen, sehen wir auch typische Szenen, die dafür sorgen das man sich besser kennelernt und eben auch näher kommen kann. Da wird ein Gespräch über Käsetoast und welche Gewürze darauf sollen, zum leichten Flirt (ohne, dass es wirklich beiden klar ist *g*) und ein recht harmloses Gespräch über Sonja – zu dem Zeitpunkt noch Evens Freundin – endet fast in einem Kuss zwischen den beiden. Im Vorfeld war Isak übrigens so neugierig Even besser kennen zu lernen, dass er ihn im Internet erstmal gegoogelt hat. (Und mir kann niemand erzählen, dass das nicht inzwischen ganz normal ist *g*)

Die Geschichte wird mit so viel Liebe und Gefühl beschrieben. Der erste Kuss zwischen den beiden dann eine Hommage an BuzLurhmanns Romeo du Julia (Evens Lieblingsfilm) in einem Swimmingpool.

Überhaupt küssen sich die beiden sehr oft, nicht weniger oder mehr als die anderen Paare bei SKAM, aber ich fand das schon sehr ungewöhnlich. Und deshalb auch so toll. In einer ganz normalen Teenagerserie, die sich nicht an eine bestimmte Zielgruppe richtet -außer an Teeanger im Allgemeinen – das so offen und normal zu sehen, finde ich einfach grandios! Es wird kein Theater darum gemacht, sie wirken entspannt und glücklich dabei – genauso wie es ein sollte. Man sieht, dass sie sich lieben und spürt das auch.

Henrik Holm und Tarjej Sandvik Moe sind übrigens auch junge Männer für die es nichts besonderes ist das sich auch Männer küssen. So haben sie beim Gullrutenpreis (wichtiger norwegischer Fernsehpreis) dieses Jahr in Norwegen auf die auf sie gerichtete Kissingkamera genauso reagiert wie viele andere: sie küssten sich. Und das ohne, dass sie selbst ein Paar wäre. Henrik z.B. hat eine Freundin. Aber beide meinten das sie es inzwischen gewohnt sind darum gebeten zu werden zu knutschen.^^ Sie haben von Anfang eine Schauspielerische Chemie gespürt die dazu führte, dass sie sich auch wohl gefühlt haben.

Beide treten auch in der Öffentlichkeit dafür ein, das es eben einfach normal sein sollte, dass sich Jungs und Männer küssen oder Homosexuelle gleiche Rechte haben sollten wie andere auch.

Gerade weil hier das Queere Thema so natürlich dargestellt ist, gefällt mir die dritte Staffel so gut. Even und Isak sind verliebt und das sieht man, das spürt man hinter jedem Kuss, bei jedem Lächeln, beim Umgang miteinander in der gemeinsamen Wohnung in Staffel 4 und eben auch bei den gemeinsamen Plänen in der letzten Folge.

Was ich aber hoffe ist, dass es irgendwann so normal ist, dass es selbst mir nicht mehr auffällt, sondern einfach da ist. SKAM machte da auf jeden Fall den ersten Schritt in die richtige Richtung!

 


Über die Serie

SKAM (norwegisch soviel wie Schande, aber auch Fehltritt oder Scham) 2015-2017

Drehbuch, Regie und Idee: Juli Andelm

Norwegische Serie, in 4 Staffeln mit Folgen je 15- 50 Minuten Länge, Eva, Noora, Isak und zuletzt Sana waren die jeweiligen Hauptprotagonisten

Austrahlung: Als Clips im Netz – jeweils zur Uhrzeit der jeweiligen Szene (z:b Freitag 21:21 dann ist es auch in der Serie diese Zeit), freitags jeweils als Zusammenschnitt aller Clips der Woche im Netz und TV

Außerhalb Norwegens ist die Serie dank der großen Fanbasis auch zu finden, dank einiger sehr lieber Fans sogar mit englischem Untertitel. Einfach ein bisschen suchen😉…

SKAM verhandelt auch Themen wie Feminismus und Genderfragen, Coming Out, Erste Liebe, Trennung, Sexualität, Vergewaltigung. Bevor Andelm die Geschichte entwickelt hat, ist sie mehrere Monate durch Norwegen gereist und hat Teenager im ganzen Land befragt. Aufgrund dieser Erfahrungen hat sie SKAM entwickelt, dabei wurden die Figuren aber auch teilweise stärker an ihre Schauspieler angeglichen.

Dabei verschwammen die Grenzen von Realität und Fiktion. Dies wurde durch eigene Instagram-, und Facebookseiten, sowie Whatsappnachrichten der wichtigsten Figuren, die man jeweils in Echtzeit mitverfolgen konnte, noch verstärkt.

SKAM hat dabei die Norwegische Meidenlandschaft gehörig auf den Kopf gestellt und zum Teil bis eine Millionen Zuschauer und das nicht nur aus Norwegen angezogen. In Norwegen selbst gehört SKAM zu den innovativsten Serien der letzten Jahre und hat zwei Mal beim wichtigsten Fernsehpreis Norwegens Gullruten mehrere Preise gewonnen.

SKAM – Warum eine norwegische Teenager Serie mich auf so vielen Ebenen überzeugt hat Teil 1

Warum habe ich jeden Menschen den ich so kenn von dieser Serie vorgeschwärmt? Und ich habe wirklich keine Gelegenheit ausgelassen (daraus resultiert übrigens auch dieser Beitrag hier *g*).

Tatsächlich nicht nur, weil mich die Geschichten der Figuren angesprochen haben sondern auch weil die Serie drei zentrale Themen bearbeitet, die mir persönlich am Herz liegen und mit deren Umsetzung ich total glücklich bin. Feminismus, Homosexualität und Religion. In meiner dreiteiligen Reihe möchte ich euch die Serie daher unter diesen Gesichtspunkten ans Herz legen.

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Wonderwoman – A Sign of Female Power? Teil II

Nein, auch heute geht es noch nicht um den Film, auch wenn der mittlerweile ja schon in den Kinos angelaufen ist. Wie ihr vielleicht bereits in meiner Überarbeitung von Teil I gelesen habt, ist die Story ja doch nicht ganz die gleiche wie in den Comics und kommt dem Wunsch Marstons eigentlich nicht entgegen. Dieser hatte seine Wonder Woman nämlich mit der Absicht konzipiert, die Wahrnehmung der Geschlecht zu verändern und die Hierarchie, in der Männer Frauen beherrschen aufzubrechen:

William Marston – ein feministischer Autor?

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Wonderwoman – A Sign of Female Power? Teil I

Eigentlich wollte ich ja nur einen Blogpost zu Wonderwoman schreiben. Nein, nicht wegen des Films, der Donnerstag erscheint, sondern schon seit Monaten. Wie ihr vielleicht hier gelesen habt, war ich bis dato ein kleiner Superhelden-Junkie (allen voran Superman). Deshalb hatte ich auch letzten Sommer in der Uni (Seminar „Religion und Populärkultur“) ein Referat über Religion und Superheld*innen gehalten. Vor diesem Referat waren weibliche Superheldinnen einfach so gar nicht mein Fall. Vielleicht ein bisschen Supergirl. Letztes Jahr kam ja auch die neue Serie raus (für die beste Szene bitte einmal hier klicken). Vielleicht mochte ich sie aber nur deshalb, weil sie ja irgendwie zu Superman gehört. Aber Wonderwoman? Iih, bäh, langweilig!

Bis ich mich aufgrund des Referates ein bisschen tiefer in die Materie hineingraben musste… und mehr fand als eine langbeinige, großbusige, dunkelhaarige Amazone. „Wonderwoman – A Sign of Female Power? Teil I“ weiterlesen

Warum ich doch immer wieder allen mein Studienfach erkläre

Zauberhafte, federleichte, bunte, sonnige, unbeschwerte Welt: Da ist sie wieder! Die Bachelorarbeit ist vorerst geschrieben und schon kam mein hüpfender Gang und mein Spaß am kreativ sein zurück 😀 (Na gut Bullet Journelling lass ich in dieser Logik mal aus :P)

Da hab ich heute früh doch gleich mal ein Geburtstagsgeschenk gebastelt und setze mich jetzt spontan an den ersten Blogpost seit gefühlten (oder echten? (was ist Realität? 😀 )) Eeeewigkeiten!

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The Best Thing About Memories is Making them – about a wonderful trip to Berlin

Schon eine Woche ist es her – und ich träume mich noch jede Minute zurück:in meine absolute Lieblingsstadt (also … zumindest in Deutschland 😉 )

Und weil ich meine tolle Zeit dort einfach mit euch teilen MUSS, gibt’s hier einen kurzen Abriss der Reise und natürlich ganz ganz viele Fotos:
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